Review: When Icarus Falls – Resilience (2017)

artwork by Synckop

Die 2007 ins Leben gerufene Schweizer Riff-Walze When Icarus Falls öffnet sich auf dem nunmehr vierten Wurf Resilience ausufernden wie aufwühlenden Post-Rock – Strukturen. Eine Dekade stumpf bedrückender Brutalität hat dann wohl doch am Nervenkostüm genagt. Der Spaziergang in neue Gefilde steht dem Fünfer außerordentlich gut! Und eins gleich mal vorweg: An Heavyness hat man deshalb nicht eingebüßt. Vielmehr gewinnen die Post-Metal/Hardcore – Parts durch die psychedelischen Gegenstücke sogar noch an Intensität!

Genre-Kenner wissen natürlich, dass mit gängigen Song-Strukturen sowie regulären Spielzeiten keineswegs zu rechnen ist. Schon der Opener One Last Stand nimmt sich massig Zeit zum Stimmungsaufbau und kratzt mit Leichtigkeit an die 11 Minuten-Grenze. Wie angenehm aber, dass das Songwriting ausgereift genug ist um etwaiger Langeweile gekonnt vorzubeugen. Eingestreute Zitter und Harp-PianoSounds treffen auf einen kühl heruntergebeteten Text und antik anmutende Gitarrenpattern, ehe sich der Song in tonnenschwerem Metal entlädt. Das hat nicht nur was von pechschwarzer Wüsten-Mystik sondern erinnert auch an Szene-Größen wie Isis, Cult Of Luna oder Neurosis! Die geschmackvoll eingesetzten Keyboard-Teppiche und dezent eingewebten Samples zaubern darüber hinaus wohlwollend Faith No More und Disillusion ins geistige Ohr. Into The Storm und The Lighthouse laden über weite Strecken zum Träumen ein und gipfeln jeweils in brachialen Vocalausbrüchen. Der Titeltrack hingegen teilt klammheimlich das gläserne Meer nur um die beiseite geschobene Breitwand im abschließenden A Blue Light in meterhohen Wogen über den Hörer hereinbrechen zu lassen. Mächtig!

Die 42 Minuten auf Resilience sind aus einem Guß, scheinen miteinander verwoben und wurden von Chris Noth + Magnus Lindberg soundtechnisch eindrucksvoll in Szene gesetzt. Wird zu Recht seine Freunde finden! Live sollen die Jungs übrigens hervorragend sein, hab ich mir sagen lassen…

Anspieltipp: A Blue Light

Tracklist:

01. One Last Stand
02. Into The Storm
03. The Lighthouse
04. Resilience
05. A Blue Light

Resilience kommt am 21.04. auf Vinyl und CD über Czar Of Crickets und kann dort bereits vorbestellt werden!

 

VÖ: 21.04.2017 via Czar Of Crickets

Kommentare

Eine Antwort zu „Review: When Icarus Falls – Resilience (2017)“

  1. […] sogar an Porcupine Tree. Auch kommen einem nicht nur aufgrund der Thematik die Labelkollegen von When Icarus Falls  in den […]

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