Island, der Inselstaat mit beeindruckender Flora und Fauna ist nicht gerade für überbrodelnden Musikexport bekannt. Klar, arenenfüllende Acts wie Björk oder Sigur Rós sind durchaus erwähnenswert aber sonst dringt nicht viel nach aussen (mag wohl auch an der niedrigen Bevölkerung liegen).
Schade eigentlich. Denn die ebenfalls aus Island (genauer gesagt aus Reykjavik) stammenden Mínus finden international kaum Beachtung, oder zumindest nicht die, die ihnen eigentlichen zustehen sollte.
Natürlich bedient die mittlerweile zum Quartett geschrumpfte Combo eine ganz andere Zielgruppe und bewegt sich weit weg von der vertäumten-Indie-Mukke seiner oben erwähnten Kollegen, dass sie es aber nach 4 Alben und Supportshows für Größen wie Metallica, Muse, Foo Fighters oder den Queens of the Stone Age nur auf verhältnismäßig magere 2.635 FB-likes bringt ist mir rätselhaft.
Mínus bleibt somit definitiv ein Geheimtip!
Während die Band auf ihren ersten beiden chaotischen Noise-Eskapaden „Hey,Johnny!“ und „Jesus Christ Bobby„ wohl eher Fans von Converge oder Dillinger Escape Plan begeistern dürften, ist es vor allem ihre 2003er Platte „Halldór Laxness“ die ich Leuten immer wieder ans Herz lege.
Weg vom Krach früherer Tage bewegen sich Mínus seither in rockigeren alternative Gefilden.
Alternative Rock, eine ekelhafte Etikette die meist nichts gutes verheißen lässt.
Nicht aber in diesem Falle, denn hier stimmt alles!
Das ist schweißtreibender, unverfälschter Rock ’n‘ Roll wie man ihn nur noch selten findet. Dargeboten mit jeder Menge Energie und vor allem catchy!
Ihre Hardcore Vergangenheit blitzt dabei immer wiedermal in den Vocals auf und gibt dem ganzen die nötige Prise Dreck!
Von der Presse 2003 zwar durchaus gefeiert, blieb der große Erfolg bisher aus.
Das eher schwache „The Great Norhtern Whalekill“ vermochte 2008 auch nicht viel daran zu ändern. Trotz ähnlichem Energielevel kam es meiner Meinung nach bei weitem nicht an den Vorgänger heran und bleibt damit für mich damals wie heute belanglos.
Während Sänger „Krummi“ seine neue Elektroband Legend an den Start gebracht hat, war es ansonsten eher still um die Boys of Winter.
Nun wurde allerdings ein neues Album namens „KOL“ für 2013 angekündigt.
Ich freu mich drauf und hoffe die Band dann mal live bewundern zu können, denn das muss vom Hörensagen her ein echtes Erlebnis sein!
Livevideos von „Boys of Winter“ oder das steinalte „Kolkrabbinn“ von 1998 lassen keinen Zweifel daran!
Nun aber auf jeden Fall die Musik für sich sprechen lassen! Hier zwei Smasher von „Halldór Laxness“ samt feschen Musikvideos!
Angel in Disguise
The Long Face
Check auch meine Reviews zu Jesus Christ Bobby und natürlich Halldór Laxness.
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