Review: Mandrax Queen – Assfunked (2014)

Artwork by Sebastian Rupp

Hit me Hard! Als ich diese Band neulich live als Support der Rockschweine von Brutus erleben durfte war ich ganz schön baff! 3 Jungs stapfen selbstsicher auf die Bühne (der Gitarrist dabei sexy as hell mit stylischer Cap) und bringen schon mit dem ersten Song das haarige Publikum zum swingen. Klar, sicher Profis und sicher Homies des Mainacts aus Oslo… denkste! Die Burschen kommen doch tatsächlich aus Bamberg(!) und machen gerade mal seit Anfang 2013 gemeinsame Sache!

Und Gott sei Dank durfte ich Mandrax Queen über den direkten Liveweg kennenlernen, denn beim Anblick des Covers mit Skapunk-anmutendem Gorilla, Buttplug und dem Titel Assfunked hätte ich sicher schon Vorurteile aufgebaut und ein laues Süppchen à la Blackeyed Blonde oder Mr. Ed Jumps the Gun erwartet (nicht falsch verstehen, ich möchte dem Künstler Sebastian Rupp hier in keinster Weise zu Nahe treten, technisch ist das natürlich einwandfrei!) wodurch ich der Band womöglich keine weitere Beachtung mehr geschenkt hätte… Und die hat die Bamberger Funkkanone definitiv verdient, denn was live beeindrucken konnte schlägt sich auch auf der vorliegenden EP nieder!

Was sie mit genannten 90er Stilverbrechern gemein haben ist natürlich der obligatorische Peppers – Einfluss (geht wohl auch kaum ohne, wenn man sich als Rockband Funk auf die Fahne schreibt), was sie ihnen vorraus haben ist die Gabe diesen Einfluss auch überzeugend zu adaptieren. So hat die Gitarre einen nicht zu leugnenden Frusciante– und somit auch Hendrix– Touch den es aber erstmal in derartiger Perfektion zu beherrschen gilt! Die Rhytmusgruppe beschränkt sich derweil oft auf das Nötigste und gibt sich dabei außerordentlich tight! That’s the way it should be! Das der Basser trotz erwähnter Tightness auch noch Zeit zum Singen findet sollte man hier auch nicht verschweigen! Mit seiner roughen, kratzigen Stimme die auch gerne mal für catchy „Whoohoos“ in die Höhen schnellt, wird dann spätestens hier mit der Peppers-Formel gebrochen und eher an alte Blues- und Rockhaudegen erinnert als an die mittlerweile nicht mehr für voll zu nehmenden Kiedis-Ergüße.

Die 5 dargebotenen Songs unterscheiden sich in ihrer Grundstruktur eigentlich kaum, was das Herauspicken eines repräsentativen Stückes etwas schwierig macht, der Kurzweiligkeit der Platte aber auch keinerlei Abbruch tut da das Energielevel stets beibehalten wird. Mal etwas rockiger, mal etwas funkiger: Das fabelhafte Faint Smile bietet beides in ausgewogener Form und muss dann jetzt einfach mal als Anspieltip herhalten:

Selten hört man junge Bands auf solchem Niveau. Auch bei der Produktion meint man es schon mit einer etablierten Combo zu tun zu haben! Sehr professionell!

Das Rad wird hier zwar ebensowenig neu erfunden wie es Deepes zu entdecken gibt, aber das ist bei dieser Band auch nicht von Nöten: Das hier ist ganz einfach Partymucke die sofort zündet! Mit einer ordentlichen Portion Seele! Musik die zum Tanzen einlädt und ein gutes Gefühl vermittelt! Und in diesen Punkten sind Mandrax Queen über alle Zweifel erhaben! Alles richtig gemacht! Ich bin beeindruckt!
Kalifornien liegt in Bamberg!

Anspieltip: Faint Smile

Uniform (von der ersten EP Golden Buzz)

Tracklist:

1. Assfunked
2. Faint Smile
3. State of Grace
4. Lighthouse Serenade
5. Hit me Hard

Wer Assfunked sein Eigen nennen möchte hoppst kurz auf Bandcamp und holt sich das Teil für 4 Euro digital oder aber besser noch für 6 Euro im schnörkelosem Digipak samt Linernotes! Diese (übrigens recht freundlichen) Gesellen bitte unbedingt live anschauen! Lohnt sich! Nicht nur wegen dem leckeren Gitarristen…

Kommentare

Eine Antwort zu „Review: Mandrax Queen – Assfunked (2014)“

  1. […] Haus. Die Band ist momentan sehr gut unterwegs und das ihnen meine Hochachtung gilt, habe ich ja bereits an anderer Stelle verlauten lassen. Fette RATM – Riffs und funky Frusciante – Licks dominieren auch heute das Set. Dem […]

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