Review: Jet Plane – Pipe Dream (2016)

Artwork by Vladimir Ryskin

Was dem wohlwollend an das Studio Ghibli erinnerndem Artwork an Schönheit abgeht, macht die auf Pipe Dream enthaltene Musik allemal wett. Der äußerst atmosphärische Instrumental-Post-Rock von Jet Plane, einer fünfköpfigen Band aus dem im Westen Russland gelegenen Brjansk kann nämlich so einiges und begeistert in Ambient- und Brachialmomenten gleichermaßen.

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Mit durchschnittlich sieben Minuten, fallen die sechs gebotenen Songs dem Genre entsprechend sehr ausladend aus und glänzen neben der unfassbar fesselnden Atmosphäre durch clevere Arrangements und detailierten Ideenreichtum. Anstatt die klassische Rock-Instrumentierung um Gesang zu erweitern, stellt man den Multi-Instrumentalisten Igor Zyuzko ins Zentrum des Geschehens, der vornehmlich antike Instrumente bedient. Darunter Dudelsack, Nyckelharpa und vor allen Dingen die Violine. Das treibt nicht nur einen dezenten osteuropäischen Folktouch ins Fundament, sondern dem empfänglichen Hörer womöglich schon im Opener Roots das Wasser in die Augen. Fukkin‘ beautiful:

Doch das soll es noch lange nicht gewesen sein. Da wäre noch der auf den Punkt gebrachte Pop von I Hate You Too,  der vertonte November des melancholisch verträumten Days And Lights oder die beklemmende Endzeitstimmung von Under An Atomic Sky, an deren Ende passenderweise Atombombenvater Oppenheimer höchstpersönlich vorbeischaut.

Auf ihrem bereits dritten Album zelebrieren Jet Plane die Melancholie in all ihren Facetten. Wie gemacht für das derzeitige Wetter, dürften Freunde von Mogwai oder Yndi Halda voll auf ihre Kosten kommen! Mitten Im Krieg, meine Lieblingsplatte der Inchtabokatables will ich der Vollständigkeit halber auch mal als Referenz in den Raum geworfen haben.

Taugt!

Anspieltipp: Roots, Days And Lights, Under An Atomic Sky

Pipe Dream im Stream:

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Pipe Dream kann man für billiges Geld auf CD direkt beim Label erwerben.

VÖ: 10.11.2016 via Fluttery Records

Kommentare

Eine Antwort zu „Review: Jet Plane – Pipe Dream (2016)“

  1. […] beim Alten also in der instrumentalen Post-Rock-Welt des Fünfers aus Bryansk. Wer den Vorgänger Pipe Dream kennt, weiß Bescheid. Alle anderen […]

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