Review: Failure – Magnified

596687481ac80cae69eaeb22e11
Artwork by Bruce Schwartz / Glen Wexler

Magnified ist das zweite Album von Failure und meiner Meinung nach auch gleichzeitig ihr bestes, auch wenn das entgegen der gängigen Fantastic Planet Verehrung gehen mag…

Im Gegensatz zu Fantastic Planet, braucht Magnified kaum Eingewöhnungszeit, sondern tut es dem Frosch auf dem Cover gleich und springt einen von der ersten Sekunde des Openers Let it Drip  direkt an.

 

Seit dem ersten Hördurchlauf, stellt diese Platte etwas mit mir an, was ich bis Heute schwer in Worte fassen kann. Eigentlich sollte ich geneigt sein, Magnified als weniger spektakulären Grunge abzutun… aber so einfach funktioniert das hier nicht… da ist noch irgendwas… das hat Soul! Das muss wohl an den Gitarren liegen, die einen ganz speziellen Tiefgang kreieren. Naja, man muss ja auch nicht immer alles zu Tode analysieren. Hört man sich Moth an, versteht man aber vielleicht trotzdem was ich meine:

Ist man jetzt noch nicht dabei, dann packt einen der Rest wohl auch nicht. Denn das Rezept bleibt immer das gleiche: verzerrte Bässe, angenehm unaufgeregte Stimme, die gerne mal an Kurt Cobain erinnert und mächtige, mächtige Gitarrenwände! Wird diese Grundformel im Großen und Ganzen zwar immer beibehalten, so hat die Band dennoch vor allem eines: gute Songs! In den ersten beiden Dritteln herrscht enorme Hitdichte!

Das von schiefen Gitarren dominierte Bernie,

die bittersüße Weltanschauung Wonderful Life,

und schließlich die clever gewählte Single Undone, beweisen das gleich mehrfach:

Gut, nach einem Knaller von diesem Kaliber geht dann halt auch garnichts mehr! Sämtliches Pulver ist somit verschossen und die drei abschliessenden Tracks hätte man eigentlich auch nicht mehr zwingend gebraucht. Aber gut: Mit 10 Tracks hat man das Album ja trotzdem kompakt gehalten.

Am Ende des Tages bleibt Magnified zwar auch „nur“ Gitarrenmusik, aber auch genau in der Art und Weise, wie sie sein sollte. Und sogar noch ein klein wenig mehr!

Um das zu erkennen, bedarf es auch keiner großen Anstrengungen, um abschließend Bernie zu zitieren:

"All we've got to do is just drop by"

———————————————————–

Undone

Tracklist:

01. Let it Drip
02. Moth
03. Frogs
04. Bernie
05. Magnified
06. Wonderful Life
07. Undone
08. Wet Gravity
09. Empty Friend
10. Small Crimes

Magnified kann man komplett auf Spotify streamen, oder gebraucht um die 15 Euro (zu Recht) auf den einschlägigen Portalen finden.

                                                                                         Released: 08. März 1994 via Slash

NACHTRAG: Das Teil wird doch tasächlich auf Vinyl re-released!

 

 


Beitrag veröffentlicht

in

, ,

von

Kommentare

3 Antworten zu „Review: Failure – Magnified“

  1. […] kennen und lieben sollte, liest man am besten in den Reviews zu ihren beiden essentiellen Platten Magnified und Fantastic Planet! (Das Debut Comfort lass ich mal aussen […]

  2. […] The heart is a monster im letzten Drittel zwar dann doch etwas langatmig daherkommen und Magnified, meinem persönlichen Lieblingsalbum der Band nicht das Wasser reichen können, bin ich trotzdem […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert