Bei Max Paul Maria handelt es sich nicht etwa um drei Personen, sondern um eine einzige. Diese ist wohnhaft in Berlin und mimt den Heimatlosen zu Americana- und Folk-Gebärden. Ein Klick auf die zugehörige Facebook-Seite und schon grinst einem der Interpret verschmitzt vom Profilbild entgegen. Dreisterweise mit Hut, was für die Singer/Songwriter-Gattung das A und O zu sein scheint. Man möchte davonlaufen.
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Springt man aber erst mal über seinen Schatten und lässt dererlei Oberflächlichkeiten fairerweise mal links liegen, muss man angesichts der auf Figurines dargebotenen Musik schnell feststellen, dass Max Paul Maria nicht etwa bloßes Klischee ist. Wie sonst könnte man ihm die großen Blues-Gesten des Titeltracks nicht nur verzeihen sondern obendrein auch noch abnehmen? Der meint das ernst!
Aufgesetzt mögen da allenfalls die Up-Tempo-Rock-Anleihen der Vorab-Single Bittercold Now rüberkommen, was aber wohlgemerkt in keinster Weise repräsentativ für das ganze Album ist:
Vielmehr schlagen die restlichen zwölf Songs in eine um einiges geschmeidigere und melancholischere Kerbe. Viel Dylan, viel Freiheit, viel Roadtrip und ein kleines bisschen Saddle Creek. Dazu gelungenes Songwriting nebst geschmackvollen Arrangements der sieben Gastmusiker umfassenden Combo, welche die klassische Bandbesetzung um die Genre-Darlings wie Orgel, Geige, Kontrabass oder Mundharmonika bereichert. Man möchte davonlaufen,
allerdings dann doch eher zusammen mit dem European Son. Hinweg über Imaginary Landscapes bis nach San Francisco, ins Capitol des Sad South oder auch einfach nur zur Pferdeherde, die das Cover ziert. Nur den Hut, den lassen wir schön daheim. Hut ab!
Anspieltipps: The Night The Lights, The Blues Eye, Imaginary Landscapes
Figurines im Stream:
Figurines kann ab dem 21.Oktober auf Vinyl, CD oder aber auch schlicht und einfach digital über DevilDuck Records bezogen werden! Zudem bald auch live zu sehen, u.a. als Support für die Labelkollegen The Dead South:
Releases: 21.10.2016 via DevilDuck
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