Review: Smokey Brights – I Love You But Damn (2020)

artwork: Jake Hanson, Travis Trautt

Zum nunmehr dritten mal schon schnürt das um das Frontehepaar Devlin konzipierte Quartett Smokey Brights aus Seattle seinen nicht gerade zeit-genössischen Fleetwood Mac-Rock-Mix zu einem Studioalbum zusammen. Mehr noch als die Vorgänger lässt I Love You But Damn immer wieder Americana-Anleihen vom Stapel und schielt nicht nur einmal Richtung Stadion, wodurch man sich prompt und unweigerlich auf Papas Autorücksitz wähnt.
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Wie bequem man es sich dort dann machen mag, ist letztlich Typ-abhängig und variiert sicher je nach Präferenz und Laune. Wer es poppig, glatt und bisschen funky mag kann getrost sitzen bleiben. Wer damit nix anfangen kann, steigt einfach bei der nächsten Ampel aus ohne groß nachtragend sein zu müssen.

I Love You But Damn tut zu keiner Zeit weh und ist eigentlich durchweg nett und aufgeräumt. Dafür sorgt nicht zuletzt die ansprechende Produktion von Andy Park (u.a. Mac Miller oder Death Cab For Cutie), der den insgesamt zehn Stücken das passende Soundgewand geschneidert hat. Darüber hinaus versteht die Band aber auch ihr spielerisches Handwerk ausgezeichnet, geht oft pointiert vor und lässt den Songs genügend Raum zur Entfaltung.

Besonders gelungen ist der zu Recht als Single auserkorene Hit 72, aber auch der Titeltrack weiß mit seinen The Cars-Momenten partiell ebenso zu überzeugen wie  das gemäßigte January 15 mit einem interessanten instrumentalen Arrangement punkten kann. Auch die Riders Of The Storm-Gedächtnis-Momente von I Won’t Lie 4 U sollen nicht unerwähnt bleiben.

Der Rest fällt dann für meinen Geschmack aber doch etwas zu generisch aus um über die gesamte Spielzeit bei Laune zu halten. Ein paar flottere Smasher der Marke Different Windows von 2018 hätten der Scheibe jedenfalls gut getan. Aber sei’s drum: Der wachsenden Beliebtheit dieser Band wird das keinen Schaden bringen und sympathisch ist die Combo allemal. Wird seine Freunde finden!

Anspieltipps: 72January 15

I Love You But Damn im Stream:

I Love You But Damn ist ab sofort auf allen gängigen Streamingplatformen sowie auf YouTube in Gänze streambar oder aber als CD im schlichten Digipak bzw. jetzt aktuell zum übertrieben fairen Preis von 10,50€ auf Vinyl zu haben.

VÖ: 10.07.2020 via Freakout Records / Kuroneko

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