Review: 52 Hertz – Nov. Demo 2013 (2014)

a0496798865_10All cats are beautiful! Davon können nicht nur die HC-Buben von Zerre, sondern auch ihre Würzburger Kollegen von 52 Hertz ein Liedchen singen. Genauer genommen sind es sogar zwei, die sie da auf ihrem aktuellen Demotape zum Besten geben.

Im Trio wird hier aufregende Gitarrenmusik fabriziert, soweit geht man mit dem nirvanaeskem Coverartwork konform, doch klingt das Endergebnis dann eher nach Washington D.C., denn nach Seattle.

Ähnlich dem Seattle-Grunge aber, ist auch der mit der amerikanischen Hauptstadt assoziierte Post/Emo/Rock/Core, mittlerweile ein wenig aus der Mode gekommen. Ein bedauernswerter Umstand, der irgendwie aber gerade dafür sorgt, dass dieses Tape unglaublich fresh daher kommt, denn sowas hört man einfach nicht mehr allzu oft. Da fühlt man sich glatt nochmal um gut 12 Jahre zurückgeworfen, als man zum ersten Mal über At the Drive-In stolperte und selbige Entdeckung, bei dutzenden Bands, auch Hierzulande, zu einer regelrechten Postrock – Flut führte, die die Bühnen sämtlicher Kultur- und Jugenzentren dominieren sollte.

Bitte nicht falsch verstehen: Weder ist mir entgangen, dass dieser Style nie wirklich weg war, noch möchte ich 52 Hertz als Retter eines etwas angestaubten Genres anpreisen. Fakt aber ist, dass hier ein wahnsinnig frisches Lüftchen weht, welches zumindest mir mal wieder zeigt, warum solche Musik begeistert, wenn sie richtig gemacht ist. Einmal den Hit Curr antesten und verstehen, was ich meine:

Auch auf textlicher Ebene, wirkt die schlichte Gegenüberstellung von Neuanfang in der Ferne und Familienhalt in der Heimat, äusserst sympathisch und gibt so den frickeligen Gitarrenläufen noch die nötige Portion Emotionalität mit auf die Reise. Ob es auch im zweiten Titel I’d rather hang out with a Stone than going back there, tatsächlich die Heimat ist, welche die verhasste Örtlichkeit darstellt, an die man dennoch gebunden ist, bleibt reine Spekulation meinerseits. Fraglos jedoch, dass auch dieses Stück  in musikalischer Hinsicht einiges kann:

In the club - drinking beer, to drown our never ending boredom.
Pointless - like the village life we live.

Da war er dann doch, der Slacker-Gedanke der Generation X…

Von Langeweile und Faulheit, zeugt allerdings weder das beachtliche Liveengagement der Band, noch die als erfolgreich zu verbuchende Labelsuche, die im Falle dieser Veröffentlichung gleich 9 Interessenten zu Tage förderte, derer tatkräftigen Unterstützung es zu verdanken ist, dass die erste 200er – Auflage bereits so gut wie vergriffen ist.

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Glücklicherweise steht das Teil (in digitaler Form) weiterhin zum kostenlosen Download auf Bandcamp bereit, werden meines Wissens nach noch ein paar Tapes nachgelegt, sowie gerade an einem neuen Dreher geschraubt.

Diese netten Kerle bitte unbedingt im Auge behalten und live sehen, so lange man noch die Gelegenheit dazu hat: cause cats don’t live as long as desired…

Curr (live)

Tracklist:

1. Curr
2. I’d rather hang out with a stone than going back there!

Released 03.01.2014 via: Flood Floorshows / Tief in Marcellos Schuld / Monday Morning / Shivery.MMXII. / Don’t Shoot The Messenger / Nowhere Youth / Featherlight /Upwind / Rebuild

Kommentare

Eine Antwort zu „Review: 52 Hertz – Nov. Demo 2013 (2014)“

  1. […] mehreren Tagen Ohrwürmer von dem Teil. Sonst bleibt mir nichts zu sagen, was ich nicht schon zum Demo zu sagen wusste, ausser das man nochmal in allen, für die Band markanten, Punkten ne extra Schippe […]

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