2009 war der Ofen nach zwejähriger Funkstille aus im Hause Head Charge. Die kurz vorher noch selbst als unstopbar propagierte Maschine kam dann eben doch schleichend zum Stillstand. Sänger Haecock habe die Lust verloren hiess es. Das fand ich nur bedingt Schade. Zumindest konnte man die Band so in guter Erinnerung verwahren ehe sie irgendwelche Dummheiten anstellen konnte.
Doch was machen die Vrecker? Starten doch im Jahre 2011 tatsächlich eine Reunion mit dem alten Sänger und schmeißen 2013 eine neue EP namens Shoot auf den Markt! Ich hab mich nach dem furchtbaren Trailer ja fast nicht getraut mir das Ding anzuhören:
In der Tat ist das Endergebnis allerdings halb so schlimm. Mehr noch: Eigentlich überraschend gut und hat mit Sugars of Someday sogar einen kleinen Hit an Board. Wenn durch den Popappeal auch einen eher banduntypischen:
Ansonsten gibt es mit Whrite, Sand und Set Yourself on Fire sehr schleppende, schwere Brocken zu verdauen. Erstmal einverleibt funktionieren die aber alle richtig gut – wobei man aber auch sagen muss, dass die Stücke ohne Vocals wohl auch keinen Pfifferling wert wären. Haecock hat sein Organ glücklicherweise immernoch gut im Griff, was die Vorfreude auf die bald stattfindenen Deutschlandkonzerte und die kommende Platte dann doch nach oben schraubt.
Alles gut also, wäre da nicht die unsagbar bocklose Coverversion von Patti Smiths‘ Rock ’n‘ Roll Nigger:
Die Nummer hätte man sich getrost sparen können, gerade wenn einem eh schon vorgeworfen wird, man ahme Marilyn Manson nach. Und das die den Track schon 1995 gecovert haben ist ja nun auch echt kein großes Geheimnis… Als wäre diese Grundtatsache nicht eh schon fragwürdig genug, lassen sie zu allem Übel auch noch den hauseigenen Augenschmaus Chad Hanks ans Mic… nee nee…. rockt leider auch trotz des peinlichen Gitarrensolo für keinen Cent.
Aber seit wann muss Metal ohne Peinlichkeiten auskommen?
Eben!
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Anspieltips: Sugars of Someday, Whrite
Tracklist:
1. Whrite
2. Set Yourself on Fire
3. Sugars of Someday
4. Sand
5. Rock n Roll Nigger
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Shoot ist käuflich direkt über die Band bezieh- oder über Spotify und Youtube abrufbar.
Selfrelease 23.07.2013
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