Review: Mansun – Attack Of The Grey Lantern (1997)!

coverZwar hab ich Mansun schon seit dem legendären Spawn – Soundtrack sowie frühestem MTV – Konsum irgendwie auf dem Schirm gehabt, mich aber bisher nie wirklich an eine ihrer Platten gewagt, was ich schon beim ersten Hören von Attack Of The Grey Lantern postwendend bereut habe. Leicht düster liebäugelt der oftmals um melancholische Streicherteppiche erweiterte Gitarrenpop der Truppe mit der New Romantics – Bewegung ohne lässige Post-Grunge – und Hard-Rock – Akzente auszusparen.

Und damit passen sie ganz gut zu den Bands die sich nach dem Ende der großen Brit-Pop – Welle am Rande des Mainstreams bewegten ohne sich selbigem komplett zu ergeben. Nennen wir an dieser Stelle doch einfach mal die Manic Street Preachers als Referenz um mal in Zeit und Ort auf der Insel zu verweilen. Davon abgesehen darf auch gerne die New Model Army als Vergleich herangezogen werden. Und manchmal, wenn Sänger Paul Draper besonders schön am nölen ist, springt einem auch der Billy Corgan der Adore – Ära durch die Hirnwindungen. Auch Beatlesque Momente sind vorhanden, wie z.B. der Pre-Chorus in Stripper Vicar beweist, ganz zu schweigen vom unüberhörbaren Einfluss von The Verve. Deren B-Seite A Man Called Sun inspirierte obendrein sogar den Bandnamen. Aber keine Sorge: Genügend Eigenständigkeit ist jeglichem namedropping  zum Tortze gewährleistet.

Mansun

Eine ganze Reihed Vorab – Singles sollte nichts nützen: Die UK – Combo war im Vorfeld der Platte nicht wirklich präsent, weshalb es schon fast untertrieben wäre lediglich von einer Überraschung zu sprechen, als das vorliegende Debüt 1997 tatsächlich aus dem Stand heraus auf Platz 1 chartete. Mansun wurden daraufhin zur gefeiertesten britischen Newcomer – Bands des jungen Jahres, gründeten gar ein eigenes Label und machten noch zwei weitere, relativ unbeachtete Alben, ehe sie sich während der Arbeit am vierten Longplayer 2003 trennten.

Artistisch irgendwo im Spannungsfeld zwischen Oasis, Babylon Zoo und den Sneaker Pimps angesiedelt, bleibt ihr erster Wurf auch zeitgleich der qualitativ beste. Zudem ist die Platte verhältnismäßig gut gealtert und macht demnach auch heute noch Spaß. Zumindest wenn einem der Sinn nach vernieseltem Gitarrenpop mit Elektronikspielereien steht. Neben dem zumindest auf Spotify beliebtestem Track Wide Open Space, Disgusting und dem gerade zum Ende hin lohnenden Naked Twister gilt es besonders Dark Mavis ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken:

Fazit: Wenn es draussen kalt ist mach ich’s mir mit meinem [Mansun] gemütlich *kicher* das ist das Größte!

Anspieltipps: Dark Mavis, Disgusting, Wide Open Space, Naked Twister

Attack Of The Grey Lantern im Stream:

Attack Of The Grey Lantern bekommt man auf CD schon zum fairen Preis von 8 Öcken. Außerdem interessant: Die Collectors Edition mit allen B-Seiten, Notizen von Paul Draper, Acoustic – Versionen und weiterem Pipapo!

Released: 08.02.1997 via Parlophone

Caution: Die Besprechung dieser Platte ist Teil der coolen Superwoche zum Thema 90s Alternative!

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