Review: Amy Shark – Love Monster (2018)

photography & design by Steve Wyper

In ihrer Heimat Australien ist Amy Shark gerade schwer am durchstarten. Das weiß ich, weil ich den vergangenen Sommer dort verbringen durfte und einem die 32-jährige dort permanent aus dem Radio entgegenschallt. Sender wie Triple J spielen ihre Singles Adore, I Said Hi und All Loved Up  derzeit pausenlos rauf und runter. Stilistisch handelt es sich dabei um recht gefälligen, ziemlich ungefährlichen und bis-weilen sehr glatten Pop fürs Formatradio.

Und wie es der Zufall so will, hat das Debut-Album der gebürtigen Queensländerin doch tatsächlich während meiner Abwesenheit den Weg in meinen Briefkasten gefunden. Zufälle und so… Love Monster heißt das 13-Song starke Album, das den Eindruck verstärkt, den man durch die Singles gewonnen hat: Hübsch gemachter Pop ohne Ecken und Kanten, der dafür mit Indie-Charme liebäugelt und Akustgitarren auf Produktionen von Dann Hume oder M-Phazes (Eminem, Daniel Johns) treffen lässt, die auch z.B. Rihanna usw. gut stehen würden. Ein bisschen austauschbar ist das Ganze schon, tut aber auch nicht wirklich weh. Immerhin wird auf großen Schmalz/Pathos verzichtet und die Dame ist durchaus sympathisch. Seelenlosigkeit kann man der Platte jedenfalls nicht vorwerfen. UND: mit Mess Her Up ist sogar ein richtig starker Song vertreten:

Weiter ist (zumindest für meinen popkulturellen Bildungshintergrund) sicherlich erwähnenswert, dass Amy Shark nicht nur gerne mit Tom Delonge abhängt sondern bei Psycho gleich noch dessen ehemaligen Bandkollegen Mark Hoppus featured. Leider ist das Stück nicht so der Knüller, was der Wirkkraft von Hoppus‚ imposanter 182-Psychofriese aber keinen großen Abbruch tun sollte.

Fazit: Wer pompösen, schnörkellosen Pop abfeiert ist hier goldrichtig. Für meinen Geschmack ist Love Monster dann am Ende aber doch etwas zu beliebig geraten. Feiert natürlich auch ohne meine Zustimmung große Erfolge. Darf es auch.

Anspieltipps: Mess Her Up, All Loved Up

Love Monster im Stream:

Love Monster gibt es hier in allen Varianten zu fairen Preisen.  Im Januar übrigens auch noch in Deutschland zu sehen!

VÖ: 13.07.2018 via Wonderlick Records / Sony Music

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