Auf den ersten Blick machen es einem Hysterese nicht leicht. Der Vierer gibt sich mysteriös. So trägt auch Album Nr.4 lediglich den Bandnamen, wird man nicht wirklich fündig, welcher Stadt die deutsche Combo entsprungen ist und Social Media gibt es schon gleich gar nicht – nur bandcamp und eine ganz rudimentär eingerichtete homepage. Gänzlich anders verhält es sich mit den ersten Minuten der neuen Scheibe, die einem den Zugang wiederum sehr einfach machen.
Entgegen seinem Titel lässt nämlich schon der Opener Burning mit seinem Polly-Gedächtnis-Riff nichts anbrennen und man fühlt sich sofort gut aufgehoben. Wahnsinns-Einstieg, der mit dem folgenden Call The Void an catchiness und Düster-Glam-Punk-Rock-Extravaganza sogar noch getoppt werden kann.
„If you dig the darkness of The Wipers, the explosiveness of old Descendents records and the hits and melodies of your fav Blondie or Billy Idol songs, I’m sure you will dig this piece of rock music.“ – Sagt der Pressetext. „Sure do“ sage ich und werfe noch die Misfits, Hole, Ramones oder Auf Der Maur als Referenzen in den Raum. Auch wenn Hysterese ihre stärksten Songs gleich zu Beginn verbraten, zeugt die Platte auch als Ganzes von handwerklichem Geschick wenn es darum geht Pop-Appeal mit unprätentiöser Attitüde, rotziger Produktion und Grufti-Vibe clever zu kombinieren.
Ganz besonders stark sind die mehrstimmigen Vocal-Arrangements (z.B. in Lock & Key) und die Momente, in denen die weibliche Hauptstimme sich in kehlige Gefilde verirrt wie im abschließenden Dead Dog. Allerspätestens bei dem Songtitel kann ich mir den Pet Sematary-Verweis dann aber wirklich nicht mehr verkneifen…
Runde Sache!
Anspieltipps: Call Of The Void, Burning
Trackliste:
01 Burning
02 Call Of The Void
03 Heartbeat
04 Meltdown
05 We Are All The Same
06 Cipher
07 The Hunter
08 Lock & Key
09 Sumer
10 Dead Dog
VÖ: 25.06.21 via This Charming Man Records
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