Review: Melt Downer – III (2021)

Die Psych-Pop-Momente, die den Vorgänger Alter The Stunt noch großflächig dominiert haben, muss man auf III mit der Lupe suchen und wird kaum fündig. Geblieben sind Garage, Glitch und Fuzz. Sprich: Noise Rock regiert die neue Melt Downer. Angenehm aggressiv, bewusst sperrig und gekonnt übersteuert rollt das österreichische Trio galant den versifften 90er Teppich aus und zollt damit einmal mehr dem Slackertum Tribut.
.

Allerdings nicht gänzlich ohne Haltung und Experimente. The Corporate Identity kriegt mit seiner kritischen Sichtweise auf den kapitalistischen Lifestyle und seinem Nu-MetalBuild-Up beides unter einen Hut:

Weitere Highlights sind die Single Gross White, die der männlichen Dominanz strapazierend am Ast sägt oder das abschließende Kind, das mit seiner ausufernden Spielzeit (11:47) in der Vinyl-Variante gleich die komplette B-Seite für sich beansprucht.

Fantastisch auch, dass die brachiale DIY-Produktion aus dem S.T.R.E.S.S. Studio, der Platte alles an Schmutz, Fiepen und Knistern gegeben und gelassen hat, den sie braucht. Das Master von Daniel Husayn aus der North London Bomb Factory besorgt den Rest.

Wer Melt Downer schon live gesehen hat, weiß wie gut die Band ist. Wer noch nicht in den Genuss gekommen ist, checkt diese Platte und holt das bei der nächstbesten Gelegenheit nach. Wann auch immer das sein mag…

Anspieltipps: The Corporate IdentityGross White

III im Stream:

III steht problemlos zum Stream auf bandcamp oder Spotify bereit und ist darüber hinaus auch als LP zu haben. Schwarzes Vinyl in gesiebdruckter Hülle mit gesiebdrucktem Inlay. Limitiert auf 303 Stk. A-Seite mit 33rpm, B-Seite mit 45rpm. Gotta love it!

VÖ: 22.01.2021 via Rock Is Hell Records / Numavi Records

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert