Review: The Lumes – Envy [EP] (2017)

artwork by G. Quitz, A. Gouwen,F. Bremer.

Lauscht man der wahlweise in Feedback oder Distortion verpackten Melancholie von Envy, wird man das Gefühl nicht los, dass da irgendwas im Innern von The Lumes ganz mächtig gekratzt haben muss. Nun ist es raus und klingt nach Weltschmerz, Verzweiflung und Resignation. Emo also im wahrsten Sinne des Wortes, der zwar eher nach Garage und Grunge klingt, dafür aber glaubwürdiger als bei vielen Genre-Kollegen daherkommt.

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Das erinnert dann von der Ästhetik her manchmal an Joy Division und (was die dilettantische Haltung angeht) öfter an die Pixies, ohne das den Niederländern dabei ein Schmiss der Marke Metz abhanden kommen würde. Dass The Lumes außerdem ein geschicktes Händchen für catchy moments haben beweist bereits der Opener Anguish, mehr noch das darauf folgende Slow, das sich ebenfalls sofort im Gehörgang festbeisst.

Beim spröden Discharge liegt der Reiz wiederum in der unterkühlten Indie-Attitude und dem fabelhaft gelangweilten Sprechgesang während Feign anschließend zwischen Selbsthass und charmanter Anti-Haltung pendelnd vom Leben im Upside Down berichtet. Vermutlich der Höhepunkt der Scheibe, die sich anschließend mit Compulsion und Who Makes Me Try? in anschwellenden Lärm-Wogen allmählich selbst demontiert.

Bei CrazySane hat man mit diesem Signing mal wieder voll ins Schwarze getroffen und seinen Katalog stimmig erweitert. Endzeitstimmung mit Hitpotential! Perfekt für den Herbst! Zugreifen!

Anspieltipps: Slow, Anguish, Feign

Envy im Stream:

Envy ist neben der digitalen Variante auch als CD und 12inch Vinyl zu haben. Letzteres Medium limitiert auf 200 schwarze und 100 mint-grüne handnummerierte Exemplare.

VÖ: 06.10.2017 via CrazySane Records

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