Review: Unhold – Here Is The Blood (2018)

artwork by Philipp Thöni/Black Yard

Geht es nur mir so oder ist die Schweiz tatsächlich ein Hotspot für massiven Postmetal der Marke NeurosIsis? Zumindest gewinnt  man schnell diesen Eindruck, wenn man den Czar Of Bullets-Katalog ein wenig im Auge behält. Mit Here Is The Blood, dem neuesten Wurf der immerhin schon seit 25 Jahren aktiven Combo Unhold steht nun das nächste Pferd dieser Gattung in den Startlöchern.

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Und das kann was! Wer angesichts der beachtlich langen Bandgeschichte müde, altbackene Kost erwartet befindet sich glücklicherweise auf dem Holzweg. Mag der Fünfer mit der „Fusion aus Noiserock, Sludge- und Postmetal“ (Pressetext) auch keinen Innovationswettbewerb gewinnen kann man Unhold ein sehr geschicktes Händchen für Atmosphäre und Dynamik keinesfalls absprechen.

Die insgesamt acht Stücke schöpfen bewusst aus den Vollen der genann-ten Genres und haben weitaus mehr drauf als erbarmungsloses Geholze (das aber auch!). So kristallisieren sich nach mehrmaligem Hören vor allem die fragilen, von Tasteninstrumenten untermalten Passagen als wahrhafte Glanz-momente heraus und stellen im Wechselspiel mit den schleppenden Rifflawinen Unholds Hang zu Dramatik und Ästhetik offen zur Schau.

Der größte Pluspunkt aber, den die Band ihrer Konkurrenz voraus hat, ist der Luxus gleich drei talentierte Sänger_innen am Start zu haben. Vereinen diese ihre Stimmen zum Chor, wie z.B. im wunderschön hymnenhaften Curse Of The Dime oder der Popgewalt Hunter, sind Unhold in ihrem Handwerk fast schon unschlagbar. Die sehr satte Produktion von Andrew Schneider (u.a. Unsane) besorgt den Rest. Die Band selbst bezeichnet ihren Stil übrigens als Alpine Distortion. Bin ich mit einverstanden!

Anspieltipps: Curse Of The Dime, Hunter, Pale, Deeper In, Altar

Here Is The Blood im Stream:

 

Here Is The Blood ist ab dem 09.11.2018 digital sowie als LP und CD zu haben. Letztere liegt mir im chicen, umfangreichen Digipak mit schönen Illustrationen von Bandmitglied Philipp Thöni vor. Kann alles bereits über Bandcamp vorbestellt werden.

VÖ: 09.11.2018 via Czar Of Bullets / Czar Of Crickets

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