Review: The King Of Cons – Sacrifice (2020)

artwork: Felix Pöttinger/Christoph Philadelphia

Schon im Januar haben The King Of Cons ihre neue LP Sacrifice veröffentlicht, die nun endlich auch den Weg auf meinen Schreibtisch gefunden hat. Wer bisher noch nichts von dem aufstrebenden Duo aus München gehört hat, dürfte die Musik von  Franko van Lankeren und Lennart Stolpmann (beide Ex-Talking Pets) beim Anblick des Album-Covers (⇠⇠⇠) vermutlich eher in der EmoTrap– oder HipsterGarage-Ecke verorten und damit schwer daneben liegen. Tatsächlich regiert hier nämlich der Pop.

Und wir sprechen hier von Pop der allerklebrigsten Sorte, die einem mitunter auch im Format-Radio oder beim Shoppen im Urban Outfitters begegnet, einen an 90er Boybands, kommerziellen R’n’B der Marke Destiny’s Child aber auch an aktuellere Künstler wie Toro Y Moi, JMSN, Great Good Fine Ok oder MGMT erinnert und glücklicherweise auch das nötige Etwas mitbringt, ohne die solche Mutproben oft in die Hose gehen: Soul

Elf Herzschmerz-Stücke im angenehm lässigen Midtempo sind es geworden, die zusammen-genommen ein schwelgerisches Ganzes ergeben. Lullt einen mit knackigen Kickdrums (Fever), weichen Xylophon-Sounds (Disgrace), mystischem Chor-Sampling ($.i.h.t.), Slap-Bässen (Die Here) oder butterweichen Blues-Licks (Clean Break) ein ums andere mal ein.

Schön auch, dass Sacrifice etwaige Ausfälle ausspart und einem stattdessen eine catchy Vocal-Line nach der anderen reinbügelt, während die 808s knackig massieren. Wer potentiellen Radiohits wie Signs oder Only By The Night per se keine Chance geben möchte, checkt doch bitte zumindest den verschleppten Titeltrack oder das etwas deepere Wolf Pack, das einen mit 80s-Depeche Mode-Feeling abholt.

Zusammengeschraubt wurde Sacrifice übrigens von The King Of Cons selbst, während der Feinschliff im Mix von Nicolas Sierig (u.a. Joasihno) und das Master von Zino Mikorey (u.a. Parcels, Casper) besorgt wurde.

Fazit: Sehr hochwertiges Release aus dem Hause AdP, das einen zurückgelehnten Vibe versprüht und sicher nicht zum letzten mal auf meinem Plattenteller rotiert ist.

Anspieltipps: Signs, Die Young, Only By The Night, Wolf Pack, Clean Break

Sacrifice im Stream:

Sacrifice ist digital auf allen wichtigen Plattformen vertreten oder aber bei AdP Records zu sehr fairen 15€ auf schwarzem Vinyl mit Download-Code zu haben. Die LP selbst klingt klasse, hat einen angenehm warmen und sehr ausgewogenen Klang und macht mit der bedruckten Innenhülle auch optisch was her.

VÖ: 03.01.2020 via AdP Records

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