Alter Schwede! Die irgendwie in ganz Bayern verstreute aber in Regensburg ansässigen Kolossus Däächt ballern mit ihrer ersten full length Lipstick Love einen absoluten Volltreffer, der schon jetzt Anwärter auf eine der Scheiben des Jahres ist und meiner Einschätzung nach mal richtig steil gehen sollte. Wer auch nur im entferntesten der Meinung ist, Fan von Rock-Musik zu sein, findet in dieser Scheibe die größtmögliche Vollbedienung.
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14 Songs (alles Hits). Schnörkelloser Garage-Punk mit Attitude, schön rough, schrammelig und bewusst übersteuert produziert (D.I.Y. or die). Dazu eine sehr nice Vocal-Performance, die nicht nur erfrischend undeutsch klingt sondern durch großen Ideenreichtum glänzt und am Ende für richtig gute Songs sorgt.
Der bereits bekannte, eröffnende Titeltrack mit seinen Falsett-Einlagen, der Katzenjammer auf Territory, das durch Handclaps und Nirvana-Momente aufgepeppte Hypochondria (Corona-Intro inklusive), das melodiöse It’s Eating Me Up, das verhältnismäßig zurückgelehnte The Armor, der Psychobilly-Zwischenakt A Mess, die Prise Surf in Fallen Piece, der kurz und schmerzlos hingerotzte Abgang Fast Food undundund... es gibt keine Sekunde, in der Lipstick Love nicht vorzüglich abliefern würde. Wer es zudem schafft Spoken Word-Einschübe so unpeinlich rüberzubringen (Bad Cough) oder OH YEAHs in so grandios unaufgesetzter Glenn Morrison-Manier zu platzieren ist sowieso okay in my book.
Gerade wenn man denkt, dass einen in diesem Genre-Sektor nichts mehr so recht kicken will, nun also das… Assoziationen reichen btw. von den Stooges über die Sex Pistols, Ramones oder The Cramps bis hin zu den Distillers. Ein mehr als fantastisches Debüt. Absolutely kick-ass… steh ich voll drauf.
Zusammengefasst: IT’S A BALLROOM BLITZ!
Anspieltipp: Lipstick Love
Lipstick Love im Stream:
Lipstick Love erscheint am 28.03. digital sowie auf Vinyl in zwei Varianten über das bald erscheinende Label Micro Wave Music. Kann man bereits auf Bandcamp ordern.
VÖ: 28.03.2020 via Micro Wave Music
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