GRIN aus Berlin gehen nach Revenant (2018) mit Translucent Blades in die zweite Runde. Damit verleihen sie ihrer atmosphärischen Psychedelic–Doom-Mische nicht nur Nachdruck sondern entkräftigen auch gleich noch den Verdacht, dass es sich bei dem Duo lediglich um ein kurzlebiges Nebenprojekt der beliebten Doom–Sludge-Gewalt Earthship handele, bei denen die GRIN-Protagonisten Sabine und Jan Oberg ebenfalls tätig sind.
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Klar, Lichtjahre vom Mutterschiff ist man auch auf Translucent Blades nicht entfernt – der Ansatz ist aber ein anderer, transzendenterer. Statt auf die Direktheit roher Riffs zu setzen, lässt man diese eher im Unterholz rumpeln während die Vocals von Jan Oberg verschallert durch den Raum wabern. Auf Gitarren verzichtet man über weite Strecken zu Gunsten stoischer Rhythmusarbeit (Bass+Drums), die die eigenwillige Produktion aus dem Oberg-eigenen Hidden Planet Studio selbstbewusst unter einem Teppich aus flächigen Soundcollagen begräbt – Shoegaze lässt grüßen.
Ansonsten regiert auf der Scheibe düsterer und hypnotischer Psych, der hin und wieder an Bands wie Electric Wizard und in seiner Heavyness auch mal an die Melvins erinnert. Das gefällt immer dann besonders, wenn sich Melodien in den geschilderten Sachverhalt einschleichen, wie z.B. auf dem abgespacten Vorzeigestück Orbital Grace oder dem mit Flöten geschmückten Antares.
Die Zielgruppe dieses (ggf. bewusstseinserweiternden) Trips ist damit ziemlich klar abgesteckt und dürfte sich primär an alle open minded Kuttenträger der Doom– und Stoner-Szene richten, die schon allein durch den bassigen Fuzz-Sound (a.k.a. fuzzigen Bass-Sound) der Platte voll auf ihre Kosten kommen sollten!
Anspieltipp: Orbital Grace, Helix
Transluscent Blades im Stream:
Translucent Blades ist ab dem 17.01.2020 digital, als Digipack-CD oder als LP (black oder clear/white) zu haben und schon jetzt bei Crazysane vorbestellbar. Tags darauf steigt die Release Party im Urban Spree / Berlin mit Krach Bumm & Sick Eater.
VÖ: 17.01.2020 via Crazysane Records / Broken Silence
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